Bei LRS anders lernen

Hat dich schon immer interessiert, wo der Unterschied zwischen Legasthenie und LRS liegt?

Die Frage, ob ein Kind nun Legasthenie hat oder „nur“ LRS, wird uns immer wieder gestellt. Wo denn da der Unterschied sei, ob LRS besser zu handhaben wäre oder ob beides eh das Gleiche sei?

Legasthenie oder “nur” LRS?

Nun, diese Frage stellen sich immer wieder auch berufene Geister in den für das Schulwesen zuständigen Ministerien dieser Welt. Und eine ganz und gar eindeutige Antwort wurde darauf noch nicht gefunden (obwohl man ja schon meinte, sie zu haben ? ). Landläufig geht man davon aus, dass Legasthenie genetisch bedingt sein kann (es gibt dazu aber unterschiedliche wissenschaftliche Meinungen), und dass LRS eher erworben wurde, aber auch legasthenie-ähnliche Fehlerbilder zeigt. Manchmal wird beides als ein und das selbe Phänomen angesehen, manchmal werden doch Unterschiede getroffen – es mutet aber immer noch etwas willkürlich an, wie mit den Begriffen auch an höchster Stelle umgegangen wird.

LRS - Schreiben lernen ganz anders
Viele Wege führen zum Ziel

Internationale Klassifizierung

Im europäischen Raum ist man sich insofern einig, dass Legasthenie oder auch eine umschriebene Lese-Rechtschreibstörung (Definition ICD-10 WHO) nicht auf mangelnde Intelligenz oder unzulängliche Beschulung zurückzuführen ist. Und dass sie „isoliert“ auftritt. Das soll heißen, dass ein betroffenes Kind bei Alltagshandlungen wenig oder gar kein Defizit aufweisen muss. Trotzdem tut es sich schwer, die sogenannten Kulturtechniken des Lesens oder Schreibens zu erlernen. Das mag für manche eigenartig klingen: ein normal intelligentes Kind sollte ja wohl in der Lage sein, das zu erlernen, was viele andere (zum Teil sogar minderbegabte) Kinder über Generationen vor ihm auch schon erlernen konnten!

Was aber tun, wenn „so was“ auftritt?

Und trotzdem ist es so! Da hilft kein Hadern und Jammern. Eine möglichst kindgerechte Lösung des Problems muss gefunden werden. Und das ist auch bei einer LRS so. Nur darauf zu vertrauen und zu warten, dass der Zustand von alleine vorübergeht, wird auf jeden Fall die falsche Strategie sein. Das Kind muss unterstützt werden. Und Eltern oder TrainerIn müssen es dort abholen, wo es gerade steht – nicht dort, wo es laut Lehrplan stehen soll. Da kann man eventuell einmal hinkommen. In vielen Fällen, bei einer schweren LRS oder einer Legasthenie, wird das wohl immer ein Wunschtraum bleiben. Aber man kann auf alle Fälle Verbesserungen erreichen. Und ganz ehrlich – nicht jedes Kind muss ein Rechtschreibweltmeister sein, um sein Leben zu meistern. Ganz im Gegenteil, man muss ihm die Chance auf sein Leben geben, egal, ob die Rechtschreibung perfekt ist oder nicht!!! Das ist für Kind, Eltern und Trainer oft ein harter Weg. Aber er zahlt sich aus!

LRS verliert seinen Schrecken
Mit anderen Methoden geht das LRS Training oft leichter

 

Zuwarten und verleugnen hilft NICHT

Egal, ob es nun LRS oder Legasthenie ist – bitte, liebe Eltern, liebe PädagogInnen, reagiert rechtzeitig. Wenn ein sinnvolles Training früh genug begonnen wird, können viele Befindlichkeiten wie Bauchweh, Schlafstörungen, Angstzustände, Wut, also der emotionale Stress, vermieden bzw. klein gehalten werden. Dann ist es viel leichter, bald auch Erfolge im Training zu sehen. Wie ein Training ausschauen kann, welche Komponenten dazugehören und welche Fragen man an TrainerInnen stellen sollte, bevor man einen Vertrag unterschreibt, erfahren Sie in einem der nächsten Blogs hier auf dieser Seite.

Bitte, verdrängen Sie das Thema nicht, wenn sich der Verdacht ergibt, dass nicht alles nach (Lehr-)Plan abläuft bei Ihrem Kind! Weil die Kinder es verdient haben, dass man achtsam mit ihnen umgeht,

meint Ihre

Andrea