Rechtschreibregeln machen Spaß ! Mit 3 Lerntipps
Rechtschreibregeln sind auch Rechtschreibspaß – geht das überhaupt?
Und was hat eine Dartscheibe damit zu tun?
Rechtschreibregeln sollen Spaß machen, dann werden sie auch lieber gelernt und angewendet. Wie ich es heute mit meinem Trainee gemacht habe, will ich dir erzählen:
Gerade habe ich mit meinem Trainee, 12 Jahre alt, Rechtschreibregeln diskutiert. Thema war die Groß- und Kleinschreibung, aber das war gar nicht der Kern der Diskussion.
Am Schwierigsten war es, meinen Trainee von der Sinnhaftigkeit von Regeln zu überzeugen. Beim Thema Rechtschreibung war er da im Modus: „Brauch ich nicht, ist mir egal!“ Seien Eltern und seine Deutsch-Lehrerin waren jetzt schon ganz verzweifelt, weil mein Trainee als trainingsresistent eingestuft wurde; vor allem mit den Rechtschreibregeln wollte er absolut nichts zu tun haben. Weil sie eh nicht logisch sind, weil es eh immer noch so viele Ausnahmen gibt, weil sie einfach blöd sind!
Gemeinsam haben wir uns dem Thema dann von einer anderen Seite her genähert. Wir haben die Sinnhaftigkeit von Regeln generell diskutiert. Es ist mir schnell gelungen, ihn zu einem Gespräch über seinen Lieblingssport zu animieren. Er ist leidenschaftlicher Volleyball-Spieler – und da kenn ich die Regeln noch recht gut; und was ich nicht mehr wusste, hat er mir erklärt.
Wozu überhaupt Regeln???
In der Diskussion sind wir dann draufgekommen, dass Regeln generell das Leben erleichtern. Wir haben zB ein Szenario entworfen, wo bei seinem Lieblingsspiel Volleyball Regeln keine Bedeutung mehr hätten. Blitzartig kam die Erkenntnis: „Das geht ja gar nicht!“ Wenn jeder drauflosbaggert, schmettert, foult – nicht auszudenken! Ich habe mir die Zeit genommen, mit ihm dieses Thema wirklich auszudiskutieren. Und damit es ihm Spaß macht, haben wir uns dabei auch bewegt. Wir haben zwar nicht Volleyball gespielt. Aber eine Dart-Scheibe hat im kleinsten Zimmer Platz. Unsere Diskussion fand bei einer Runde Blitz-Dart statt, wo es ja auch Regeln gibt, ohne die er nicht gewonnen hätte! Wir habne uns auch neue Dart-Regeln einfallen lassen – und dafür nicht viel Zeit gebraucht.
Vom Dart zu Rechtschreibregeln
Danach war er plötzlich bereit, die Regeln der Groß- und Kleinschreibung mit mir anzugehen. Und das machen wir in den nächsten Trainingseinheiten Schritt für Schritt. Natürlich immer wieder einmal mit der Dart-Scheibe oder anderer Bewegung. Das lockert auf, unterbricht einen falschen Gedankengang, und tatsächlich können auch die Rechtschreibregeln direkt ins Dart-Spiel mit eingebaut werden. Wie das geht, zeig ich gleich.
Ende gut, alles gut
Am Ende haben wir heute mehr geschafft, als ich am Anfang der Trainingseinheit zu Träumen gewagt hätte. Und er hat mit einem Lächeln und dem Vorsatz, mich beim nächsten Mal wieder im Dart zu schlagen, das Trainingszimmer verlassen!
Fazit aus unserer Trainingseinheit heute:
Die Widerstände/Sorgen des Trainees Ernst nehmen, miteinander reden, Beispiele im Leben suchen, Bewegung und Spaß mit einbauen bringt im Training viel mehr als stures Pauken! Auch, wenn es zu Anfang etwas aufwändiger klingt!
Und hier die Rechtschreibregeln mit Dart
Hier zeig ich dir noch 2 Möglichkeiten, wie du Dart ins Training einbauen kannst. Du brauchst dafür nur eine Dartscheibe und Dartpfeile . Und eine unempfindliche Wand, wo die Scheibe gut hängt.
1. Unsere Regeln für Blitz-Dart:
Jeder Spieler hat 3 Pfeile. Es wird abwechselnd geworfen und die einfache Punktezahl zusammengerechnet. Das geht schnell, lockert auf und macht Spaß!
2. Und so kannst du die Dartscheibe einbauen, wenn du Groß- und Kleinschreibung erarbeitest
Du könntest Dartpfeile in verschiedenen Farben verwenden, zB rot für groß und grün für klein. Nimm mindestens 3 Pfeile jeder Farbe ins Spiel. Du liest Worte aus unterschiedlichen Wortarten (oder Phrasen: zB werfen, Wurf, beim Werfen…) vor und dein Trainee muss entscheiden, welche Farbe er wählt und wirft. Du kannst Hinweise auf die Regel geben.
Variante:
bis zu 5 Pfeile jeder Farbe und du steigerst das Tempo, in dem du die Worte vorliest. Ich verwende Wortlisten oder Phrasenlisten mit bis zu 20 Worten/Phrasen. Das heißt, jeweils nach 5 Pfeilen gibt es eine kurze Pause, in der dein Trainee die Pfeile holt. Wenn sich der Werfer nicht entscheiden kann, wirft er nicht. In diesem Fall machst du pro Durchgang einfach weiter, bis dein Trainee keinen Pfeil mehr in der Hand hat.
In dieser spielerischen Erarbeitung werden wesentlich mehr Areal im Gehirn aktiviert als an einem Arbeitsblatt und umso besser werden die Regeln gefestigt!
Probier es einfach aus, du wirst sehen, ihr habt Spaß am Training!
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Die ersten Absolventinnen beim Lern-fit gibt es bereits und sie sind sehr begeistert. Davon erzähl ich dir ein anderes Mal.
Mit den allerbesten Grüßen,
Andrea und das LMP-Team
