Was man beim Hundespaziergang übers „Lernen lernen“ lernen kann!

“Lernen lernen”, wie es das Leben vorschreibt: Unser Hundebaby ist 4 ½ Monate alt und lernt gerade eine Menge! Heute waren wir am Dobratsch, unserem Hausberg, wo an einem schönen Wintermorgen echt viel los ist. Der Sinn der Sache war es, Alpinah lernen zu lassen, dass viele große und kleine Menschen, Spaziergänger, Schifahrer, Rodler und HUNDE nichts sind, wovor man sich fürchten muss – aber auch nichts, wo man permanent nachrennen darf.

Pinah im Schnee
Das Hundebaby hat viel zu lernen

Was soll ich sagen: Sie hat es dann auch ziemlich schnell gelernt, brav an der Leine, kaum ziehen (aber schauen!). Und danach gab es dann die Belohnung, im Schnee herumzutollen.

Natürliches Lernen

Da hab ich dann so darüber nachgedacht, dass wir mit unseren Hunden das ganz selbstverständlich so machen: Das, was sie lernen sollen, müssen wir ihnen zeigen. Sie dürfen Erfahrungen machen, auch einmal Grenzen austesten. Ja, sie zieht dann hin und wieder an der Leine und lernt dann, dass sie am ehesten dorthin kommt, wohin sie will, wenn sie eben nicht zieht. Manchmal vergisst sie einfach, was sie schon gelernt hat (sie ist ja noch sehr klein) und manchmal testet sie bewusst. Das darf auch sein!

Meine Aufgabe dabei ist es, Regeln zu erstellen und die auch einzuhalten. Ich bin ja schon groß, sie darf sich auf mich verlassen können. Und Geduld zu haben. Und ihr die Zeit zu geben, die sie braucht. Damit sie ein selbstsicherer und sicherer Begleiter werden kann.

Spielend lernen! Fortunella sagt der Pinah schon, wann es genug ist!

Auch unsere Kinder sollten so lernen dürfen

Wie anders ist hingegen das Lernen, das wir von unseren Kindern oft verlangen. Zu schnell wird viel zu viel verlangt, vorgegeben, ohne Zeit zum Begreifen. Und dann wird auch noch bewertet bzw. abgewertet, wenn es nicht so funktioniert, wie wir „Großen“ uns das vorgestellt haben. Und das auch oft noch, ohne klare Regeln aufgestellt zu haben, an denen sich die Kindern orientieren können. So funktioniert “Lernen” selten gut.

 

Mein Plädoyer

Deshalb wieder einmal mein Plädoyer: Bitte lasst uns ZEIT haben für unsere Kinder – ganz viel ZEIT. Und geben wir ihnen die Chancen, sich zu erproben, Neues zu erfahren und begreifen. So bekommen sie die Möglichkeit, so natürlich wie möglich zu lernen. Mit Fehlern, die sein dürfen. Haben wir Geduld mit ihnen – es wird sich lohnen. Das sehen wir immer wieder im Lerntraining: oft kommt schon alleine dadurch eine Verbesserung zustande, dass man den Druck raus nimmt und den Kindern Zeit gibt.

Damit sie selbstsichere und sichere „Große“ werden, die das dann auch wieder an ihre Kinder weitergegeben können.

 

Ich wünsche euch noch schöne Ferientage und euch, euren Kindern und Tieren ein gutes Jahr 2020! Mit ganz viel Zeit, Neues zu lernen!

 

Herzlichst, eure Andrea

 

PS: Warum Kinder Zeit brauchen, ist ein ganz wichtiges Thema bei unseren Lehrgängen (https://lernenmitpferden.at/praxistermine/). Unsere Absolventinnen erhalten ganz viele Argumente, warum ZEIT UND GEDULD einfach notwendig sind, um Kinder zu Lernerfolgen zu führen. Und das allgemeine Vorgaben für das einzelne Kind keine Geltung haben.